Heide Fest
Internationale Konflikte / Center for Peace Mediation
Profil
Welche Interessen müssen wir berücksichtigen, wenn wir die hochkomplexen Konflikte unserer Zeit, z.B. zwischen Russland und der Ukraine oder Israel und Palästina, in den Griff bekommen wollen? Welche Dilemmata müssen überwunden werden, um die Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen? Was kann in mediierten Verhandlungen realistischerweise erreicht werden und was nicht? Wie kann der Einsatz von Mediationsmethodik erzwungene Kompromisse vermeiden, die im Zweifelsfall zum nächsten Krieg führen?
Das Center for Peace Mediation (CPM) erforscht, lehrt und begleitet die Praxis der Konfliktvermittlung, Problemlösung und Entscheidungsfindung in internationalen Konflikten und polarisierten Gesellschaften. Die besondere Expertise des CPM liegt in Verfahren und Methoden der interessenbasierten Mediation und des Dilemmamanagements.
Ziel der Aktivitäten des CPM ist es, die Methoden der Mediation und der Entscheidungsfindung in Dilemmasituationen so zu verfeinern, dass sie für die politischen Realitäten der heutigen, äußerst komplexen Konflikte geeignet sind.
Die Inhalte, Kontexte und Dynamiken dieser Konflikte sind sehr unterschiedlich. Manche können einfach nicht zufriedenstellend gelöst werden. Es ist jedoch immer möglich, die relevanten Interessen (treibende Faktoren) und Dilemmata (blockierende Faktoren) aufzudecken und maßgeschneiderte Handlungsoptionen zu entwickeln.
Mit dem systematischen Einsatz dieser Kernmethoden ist es möglich, den Handlungsspielraum in vielen festgefahrenen Konflikten zumindest zu vergrößern und manchmal sogar neue Wege zur Lösung zu finden. Mit diesem Ansatz hat das CPM die angewandte Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland mitgestaltet.
Dr. Anne Holper | Prof. Dr. Lars Kirchhoff
- Große Scharrnstraße 59 | 15230 Frankfurt (Oder)
- Raum: HG 070
- +49 (0) 335-5534-5308
- holper@europa-uni.de
- kirchhoff@europa-uni.de
Arbeitsweise
Die Aktivitäten des CPM bauen auf kritische wissenschaftliche Analyse und praktische Methodenkompetenz. Sie haben den expliziten Impetus, die Konfliktkompetenz im konkreten gesellschaftlichen und politischen Handeln zu verbessern. Dafür führen sie Konfliktforschung, Völkerrecht, Angewandte Ethik und politische Philosophie mit praktischer Konfliktbearbeitung, Entscheidungsfindung und Krisendiplomatie zusammen. Forschungsergebnisse gehen in die universitäre Lehre des Instituts ein und werden mit Transferaktivitäten in die politische Praxis eingespeist, die wiederum Impulse und Anreize für weitere Forschung liefern.
Das CPM wird gemeinsam von Anne Holper und Lars Kirchhoff geleitet. Zum Team gehören darüber hinaus Anna Dick, Christian Hochmuth und Mario Clemens.